OKI-Logo Weihnachten 2009

 

Liebe Freunde und Förderer des Regensburger Ostkirchlichen Instituts!

Aus gegebenen Anlass wollen wir diesmal über die Kontakte zum Patriarchat Moskau berichten. Über unsere allgemeinen Tätigkeiten im Dienste der "AG Kirchen des Ostens in der Ökumene-Kommission der DBK" im Jahr 2009 werden wir bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch, 10.3.2010 berichten.

40 Jahre Kontakte zum Moskauer Patriarchat
Im Oktober 1969 kam der damalige Leiter der Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Metropolit Nikodim (Rotov) von Leningrad und Novgorod mit einer kirchlichen Delegation nach Regensburg zum offiziellen Besuch bei Bischof Dr. Rudolf Graber. Bischof Graber war seit Frühjahr1966 von der Deutschen Bischofskonferenz beauftragt für die Kontakte zur Orthodoxie. Mitglied der russischen Delegation war der Sekretär von Metropolit Nikodim, der junge Priester Kyrill Gundjajev, der jetzige Patriarch von Moskau und der Ganzen Rus’.

Metropolit Nikodim begrüßte und bestätigte das ökumenische Programm einer praktischen Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und den Patriarchaten der orthodoxen Kirchen, das Bischof Dr. Rudolf Graber bei seinen Besuchen bei den Patriarchen von Konstantinopel, Sofia und Belgrad im April 1967 und bei Patriarch Iustinian von Rumänien im April 1971 besprochen hatte.

Seitdem sind in diesem Sinne viele Reisen, Begegnungen und gemeinsame Tagungen durchgeführt worden, dazu gibt es eine Dokumentation von ca. 1.600 Seiten. Auch die Liste der ehemaligen Stipendiaten aus den verschiedenen orthodoxen und altorientalischen Kirchen ist beeindruckend:

So studierten im Regensburger Ostkirchlichen Institut mit einem Stipendium der deutschen katholischen Bischöfe bisher 112 Theologen aus dem orthodoxen Patriarchat Moskau, ein Geschenk der deutschen katholischen Schwesterkirchen an die russischen orthodoxen Schwesterkirchen (Russland, Ukraine, Weißrussland, Moldawien, Baltikum und westliche Diaspora)

So konnten wir in diesen Jahrzehnten unseren Beitrag leisten bei den Schwierigkeiten und Hoffnungen, die die Kirche in der Zeit der Unterdrückung erlebte, der allmählichen Befreiung und des Neuanfangs. Dafür ist die Russische Orthodoxe Kirche dankbar, sagte beim Besuch einer Delegation der Deutschen Bischofskonferenz in Moskau im November 2004 der damalige Leiter des kirchlichen Außenamtes, Metropolit Kyrill von Smolensk und Kaliningrad (jetzt Patriarch).

Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller war in Moskau bei der Beerdigung von Patriarch Alexij II (9. Dezember 2008) und auch bei der Inthronisierung des jetzigen Patriarchen Kyrill I (2. Februar 2009). Besonders eindrucksvoll war für Bischof Gerhard Ludwig Müller die große Zahl von orthodoxen Bischöfen und Theologen aus den verschiedenen kirchlichen Delegationen der orthodoxen Patriarchate, die Regensburg in guter Erinnerung haben, da sie dort als Stipendiaten der Deutschen Bischofskonferenz studieren konnten.

Vom 7. bis 10. Dezember 2009 war im Benediktinerkloster Weltenburg bei Kelheim/Regensburg das 6. Theologische Gespräch zwischen Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und des Moskauer Patriarchats mit dem Thema "Das christliche Menschenbild im Kontext europäischer Entwicklungen". Wieder wurde deutlich, dass dieser Dialog der Wahrheit, der Liebe und des Lebens, der nun schon 40 Jahre ununterbrochen geführt wird, eine gegenseitige Bereicherung bringt und zugleich eine gemeinsame christliche Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit und Gesellschaft.

Zusammen mit allen Mitarbeitern und Stipendiaten danken wir Ihnen für alle Unterstützung und wünschen Ihnen frohe Weihnachten und Gottes Segen für das Neue Jahr!

Hubert Gleißner Dr. Albert Rauch Hildegard Schwinghammer Stella Tomiola Dr. Nikolaus Wyrwoll