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DIE BRÜCKE - Symbol der Verbindung

 

in italienischer Sprache

 

Schon seit Beginn unserer Kontakte zur Orthodoxie im Auftrag der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz haben wir das Brückensiegel der Stadt Regensburg als Symbol unseres Dienstes an der sichtbaren Einheit mit den Kirchen des Ostens, 1966 hat auch die neu gegründete Universität dieses Siegel übernommen.

Eine Brücke braucht Standfestigkeit auf dem jeweils eigenen Ufer und schafft sichtbare Verbindung zwischen den Ufern und den Menschen auf beiden Seiten. Hier in Regensburg verbindet der Völkerstrom Donau den großen christlich geprägten Kulturraum - vom Rhein bis zur Wolga und darüber hinaus.

Pontifex - Brückenbauer - wird bei uns im Westen jeder Bischof genannt; Summus Pontifex - Oberster Brückenbauer - heißt der Bischof von Rom, der universalen Dienst an der Einheit der Kirche tut.

So sehen wir unseren jahrzehntelangen Dienst als Brückenbau. Das wurde von der russischen orthodoxen Kirche bestätigt durch Verleihung des Daniel-Ordens an Dr. Rauch und Dr. Wyrwoll. Metropolit Kyrill von Smolensk und Kaliningrad, Leiter des Kirchlichen Außenamtes der russischen orthodoxen Kirche, hielt eine Lobrede auf unsere jahrzehntelange Tätigkeit als Brückenbauer zwischen katholischen und orthodoxen Kirchen und dankte für die Treue, Ausdauer und Liebe zur Russischen Orthodoxen Kirche - auch in schwierigen Zeiten - damals und heute. Dann überreichte er Dr. Rauch den "Orden des rechtgläubigen Fürsten Daniel" mit einem Schreiben des Patriarchen: "In Anerkennung der Bemühungen zum Aufbau guter zwischenkirchlicher Beziehungen und in Verbindung mit dem 70. Geburtstag wird Msgr. Dr. Albert Rauch ausgezeichnet mit dem Orden der Russischen Orthodoxen Kirche des heiligen rechtgläubigen Fürsten Daniel von Moskau III. Grades. Alexij, Patriarch von Moskau und der Ganzen Rus’, Moskau am 10. September 2003".

Metropolit Kyrill zeichnete ein Bild für die derzeitigen Beziehungen Moskaus mit Rom: "Wenn ein Fluss aufgestaut wird, fließen augenblicklich scheinbar weniger Wassermassen als vorher, doch das Wasser wird nur gesammelt und aufgestaut, um danach umso stärker zu fließen".

In Konstantinopel bestätigte Patriarch Bartholomaios unseren Dienst an den jungen Theologen, die bei uns ein Nachdiplomstudium machen, beim Fest des heiligen Andreas (30.11.), das wir mit dem Ökumenischen Patriarchat dort feierten: "Ihr vermittelt diesen jungen Theologen, die einmal wichtige Stellen in der Orthodoxie bekleiden werden und z.T. schon tun, die Kenntnisse von den Kirchen des Westens und deren Theologie und Leben. Aber besonders wichtig ist, dass bei Euch im Ostkirchlichen Institut Theologen verschiedener Länder und Nationalkirchen zusammenleben - sumbiwsiV, symbiosis - und so Freundschaften fürs Leben zwischen ihnen geknüpft werden. Denn oft kennen wir Orthodoxe viel zuwenig unsere eigenen Brüder und Schwestern aus den anderen orthodoxen Kirchen. Ihr leistet einen wichtigen Beitrag".

Wissenschaftlichen Brückenschlag nach Russland machten wir mit zwei Symposien in Zusammenarbeit mit russischen Gelehrten: wir gedachten in Smolensk des Todestages von Metropolit Nikodim, der in seiner ökumenischen Vision die russische orthodoxe Kirche für den Dialog öffnete und vor 25 Jahren am 5.9.1978 im Vatikan im Gespräch mit Papst Johannes Paul I. starb. Und wir versammelten uns in Moskau zur Feier des 150. Geburtstages des russischen Religionsphilosophen Vladimir Solov’ev. Unser "Brücke-Sein" kann auch darin bestehen, den russischen Christen Hilfe zu geben, ihre eigenen geistig/geistlichen Schätze und Reichtümer zu verstehen und in die eigenen Reihen "heim zu holen".

Vor allem erfüllten wir unser Stipendienprogramm: wir begleiteten 37 orthodoxe Stipendiaten im Sommersprachkurs (Mai bis Juli) oder als Jahresstipendiaten: aus Ägpypten 2, Äthiopien 4, Bulgarien 3, Georgien 2, Indien 2, Polen 1, Rumänien 13, Patriarchat Moskau 10.

Neben vielen Besuchen orthodoxer Gäste, die einige Tage oder Wochen bei uns verbrachten und u.a. die Sommermonate für theologische Arbeit am Institut und der Bibliothek der hiesigen Universität nützten, war herausragend der Besuch von Patriarch Teoctist von Rumänien in Etterzhausen (Kirchengemeinde von Dr. Rauch) und im Regensburger Ostkirchlichen Institut. Begleitet wurde er von fünf Bischöfen (drei davon unsere ehemaligen Stipendiaten). Wir hatten zu dieser Gelegenheit zusätzlich 20 ehemalige Stipendiaten aus Rumänien eingeladen.

Den Kontakten zu den orthodoxen Kirchen und zu unseren ehemaligen Stipendiaten dienten Reisen in die Ukraine, nach Serbien, Tschechien, Weißrussland, Konstantinopel, Indien und mehrere Reisen nach Russland und Rumänien. In Minsk war im Dezember 2003 das Ostkirchliche Institut Mitveranstalter des von Metropolit Filaret und von der Theologischen Fakultät Minsk und der Geistlichen Akademie ®irovièi organisierten Kongresses zum Gedenken an Metropolit Nikodim.

Die Doktorthese "Coniugalia Festa" unseres russischen ehemaligen Stipendiaten Vladimir Khulap über die Ehe in Ost und West (derzeit Professor in Minsk und Moskau) konnte im Augustinus-Verlag Würzburg in der Reihe "Das östliche Christentum" herausgegeben werden.

ORTHODOXIA 2003 wurde erstellt und persönlich in Rom, İstanbul und Moskau überreicht - es ist im Westen wie Osten immer mehr geschätztes Kommunikationsmittel, Hilfe zum "Brückenschlag" geworden.

So wollen wir weiterhin an der Brücke bauen, über die die Menschen gehen können und unter der das "Wasser des Lebens" reichlich fließen kann und Frucht bringt für die Welt von heute, die immer mehr in Freud und Leid eins wird.

Rückblickend auf dieses Jahr 2003 danken wir Ihnen, dass Sie uns geholfen haben, Brücken zu schlagen: durch Ihr Leben, Ihre konkrete und materielle Hilfe, durch Ihre Freundschaft, durch Ihr Gebet.

Erbitten wir den Segen und die Gnade des Menschgewordenen,
der alle Menschen, ja die ganze Schöpfung zur Einheit führt,
dass wir Brücken bauen können,
dort, wohin wir nach Gottes Plan gestellt sind!

Stella Tomiola

Dr. Albert Rauch

Tel. 00 49-9 41-57 00 9
Fax 52 55 1
oki.r@t-online.de

Dr. Nikolaus Wyrwoll

Tel. 00 49-9 41-52 30 1
Fax 52 84 6
niko.wy@t-online.de

Ide Schwinghammer

Ostkirchliches Institut Ostengasse 31 D-93047 Regensburg