Silberne Rose des hl. Nikolaus
für Prof. Dr. Fairy von Lilienfeld

 

Prof. Dr. Fairy von Lilienfeld

Prof. Dr. Fairy von Lilienfeld 1997, Foto: Vera Begel
und
Prof. Dr. Fairy von Lilienfeld bei der Verleihung des Emmanuel-Heufelder-Preises 2000
mit Abt Emmanuel, Mons. Albert Rauch und Mons. Nikolaus Wyrwoll

Die Überreichung der silbernen Rose des hl. Nikolaus am 10. April
in der Stadtkirche St. Wenzel zu Naumburg an der Saale

Die Einladung zur Feier   Rückmeldungen zur Einladung

Das Mittagsgebet zur Überreichung der Silbernen Rose

Die Laudatio

Würdigungen von Prof. Dr. Fairy von Lilienfeld

Die Übergabe der Silbernen Rose

Die Übergabe der Silbernen Rose

in russischer Sprache

Die Silberne Rose des hl. Nikolaus wird im Jahre 2010 der kürzlich verstorbenen Pfarrerin und Professorin Dr. Fairy von Lilienfeld verliehen - so geben die Stifter aus dem Institut für Ökumenische Studien der Universität Freiburg Schweiz und dem Ostkirchlichen Institut Regensburg zum Nikolausfest am 6. Dezember 2009 bekannt.

Als Prof. Dr. Fairy von Lilienfeld Pfingsten 2000 gemeinsam mit dem Ostkirchlichen Institut Regensburg den Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis der Abteil Niederaltaich erhielt, hielt sie ihre Dankansprache über den "vergessenen ‘dritten’ Partner" unserer ökumenischen Dialoge". Die Stifter des Preises möchten mit ihrer Entscheidung, die Silberne Rose posthum zu verleihen, an die oft vergessenen Partner unserer kirchlichen Dialoge in der Communio sanctorum, in der Gemeinschaft der glaubenden Herzen diesseits und jenseits der Schwelle des Todes, erinnern. Prof. Dr. Fairy von Lilienfeld ist die fünfte Preisträgerin nach Metropolit Kyrill von Smolensk und Kaliningrad (jetzt Patriarch von Moskau), Mutter Äbtissin Iosefina von Văratec/ Rumänien, Mons. Eleuterio Fortino/ Rom, Patriarch Mesrob/ Istanbul.

Die zugleich akademische und kirchliche Ausrichtung des Preises trifft auf die Geehrte in einzigartiger Weise zu. Geboren in Riga 1917, erfuhr sie als Ehefrau und Mutter die Leiden des II. Weltkrieges und stand vor der Zerstörung aller Lebenspläne, als ihr Mann und kurz nach der Flucht auch ihre Tochter, ihr einziges Kind, starb. Ihr Aufbruch zur Wissenschaft führte zunächst zum Studium der Slawistik, Germanistik und Philosophie. 1953 wechselte sie zum Theologiestudium in Naumburg und wurde 1962 zur evangelischen Pfarrerin ordiniert. 1965 konnte sie aus der DDR ausreisen, um den Ruf an die Universität Erlangen als Professorin für Geschichte und Theologie des christlichen Ostens zu übernehmen. Als Theologin beschäftigte sie sich vor allem mit Frömmigkeit, Theologie und Religionsphilosophie der russischen Christen, mit der Gestalt der "Weisheit" Gottes, mit dem Dialog zwischen Ost- und Westkirche. Ihr letztes großes Forschungsprojekt galt der Übersetzung und Kommentierung der Quellen zur Christianisierung Georgiens, insbesondere der Gestalt der hl. Nino, der Apostolin Georgiens († um 337).

1969/70 war Dr. Fairy von Lilienfeld die erste Dekanin einer theologischen Fakultät in Deutschland. Auch während ihrer akademischen Tätigkeit war sie als Pfarrerin tätig, sie setzte sich großzügig für Studierende ein, z.B. indem sie Stipendiaten des Ostkirchlichen Instituts Regensburg begleitete, und vertrat ihre Kirche in zwischenkirchlichen Dialogen. Das Institut für Ökumenische Studien der Universität Fribourg verdankt ihr die Initiative zu seinem großen Forschungsprojekt über Leben und Werk des russischen orthodoxen Theologen Sergij Bulgakov und seine Sophiologie. Anlässlich ihres 80. Geburtstags wurde Dr. Fairy von Lilienfeld für ihren Einsatz mit dem Olga-Orden der Russischen Orthodoxen Kirche ausgezeichnet. Im Bericht der Nestor-Chronik über die Bekehrung Russlands, die oft der Entscheidung von Fürst Vladimir zugeschrieben wird, gibt letztlich der Glaube von Vladimirs Großmutter Olga den Ausschlag: "Wäre der griechische Glaube schlecht, so hätte ihn deine Großmutter Olga nicht angenommen, die doch die weiseste aller Frauen war." Die Stifter der Silbernen Rose wollen mit der Preisverleihung dankbar ihre Überzeugung ausdrücken, dass Dr. Fairy von Lilienfeld am Ursprung vieler kostbarer Früchte des Glaubens steht.

Aktuelle Informationen auf den Homepages des Ostkirchlichen Instituts Regensburg und des Instituts für Ökumenische Studien der Universität Freiburg Schweiz: www.oki-regensburg.de; www.unifr.ch/iso.

Die Silberne Rose in Bari

Beim Festgottesdienst am 2. Adventssonntag, 6. Dezember 2009 in der Basilika des hl. Nikolaus hat der Erzbischof die Silberne Rose gesegnet, der Prior hat sie vorgestellt und im Fernsehen wurde ein Kurzbericht gesendet.

Ein Brief von Fairy von Lilienfeld Fairy von Lilienfeld:
Über den Dialog zwischen
der Russischen Orthodoxen Kirche
und der Evangelischen Kirche in Deutschland
(in Russisch)