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Serbischen Orthodoxen Patriarchat


An die Herren Studenten
in Regensburg
4. Juli 2001

 

Liebe Freunde, der Brief von … regt mich an, Ihnen zu schreiben und Ihnen guten Fortschritt zu wünschen im Erlernen der Sprache Goethes.

Oft sage ich aus Überzeugung: wenn man gleichzeitig beginnt, englisch und deutsch zu lernen, wird jeder viel früher englisch sprechen als deutsch. Der deutsche Satz ist strengen Gesetzen unterworfen, schon das Wort ist schwierig (auch allein schon für die Ausprache), die Syntax ist fast mathematisch, usw. Ihr braucht euch nicht entmutigen zu lassen nur weil ihr die Sprache nicht sofort gebrauchen könnt.

Ihr werdet es können, sicher! Wenn Ihr am Ende des Kurses zu sprechen beginnt, werdet Ihr merken, dass Ihr die Sprache schon beherrscht. Aber jetzt: geduldig voran - und das Resultat wird greifbar sein.

Man sagt, dass man nur einen englischen Text abschreiben müsse, nicht aber einen deutschen. Das ist nicht richtig. Der Bleistift muss immer in Eurer Hand sein. Ich zum Beispiel habe immer mein eigenes Vokabelheft gemacht, das ich mir eingebläut habe. Und das habe ich nie bereut.

Jeder Lehrer freut sich, wenn man ihm Fragen stellt und Erklärungen verlangt. Tut auch Ihr also! Natürlich nicht lästig werden, und nicht etwa zeigen, dass Ihr etwas nicht wisst, was ihr schon in der ersten Lektion hattet - da würde sich die Lehrerin Maria aber wundern …

Ich wusste nicht, dass Ihr euch selber die Mahlzeiten bereiten müsst. Ich glaubte, dass Ihr internatsmäßig untergebracht seid und Euch das Essen serviert wird. Aber es ist, wie es ist. Ich habe mir in Bern ein ganzes Jahr lang die Mahlzeiten selbst bereitet. Das ist nicht leicht, aber in solchen Gegenden, wo die Geschäfte praktisch alles verkaufen, ist es leichter.

Bitte grüßt Frau Maria, und besonders meine Freunde o.Albert und o.Nikolaj.

Wo geht Ihr sonntags in die Kirche? Aus Belgrad grüße ich Euch und erbitte Gottes Segen.