Neujahrswünsche 2009

 

Lieber Klaus,

 

Wingen, 29. Dezember 2008

 

wenigstens am Jahresende will ich Deiner
gedenken und meinen besonderen Dank
aussprechen für die freundliche Mühe, die Du Dir
gemacht hast, um dem Herrn Gindl aus Wien zu
schreiben.
Er hatte sich ungeheuer gefreut, besonders auch
darüber, dass Du beim Tod seiner Frau an ihn
gedacht hattest.
Ich finde diesen Alfred Gindl, den ich vor zwei
Jahren in Süditalien kennen gelernt hatte,
ungewöhnlich. Er hat wenigsten zwei Bände von
Wilhelm Klein konsequent durchgelesen. Ich kam
mit ihm ins Gespräch, weil es sich herausstellte,
dass er den Juden Friedrich Weinreb kennt. Ich
hatte denselben ein paar Mal eingeladen und
Gindl hat einige "Weinrebiaden" geschrieben, die
ich für sehr gut halte.

Wilhelm Klein bedeutet mir immer mehr und ich
frage mich, ob er doch nicht den Solowjew ein
wenig gelesen hat. Seine Aussagen über die
Weisheit decken sich mit ähnlichen Aussagen von
Solowjew.

 

Ich selbst mache die konkrete Erfahrung mit der
"Gefallenen Welt" die für Wilhelm Klein auch eine sehr große Rolle spielt.
Bei den heutigen Theologen scheint mir der
Begriff keine entscheidende Rolle zu spielen,
vielleicht hängt das mit dem Sitz im Leben
zusammen. Ich selbst werde jeden Tag an die
Existenz einer "Gefallenen Welt" erinnert. Da lernt
man u.a. die Dankbarkeit schon für kleine Erfolge.
Dir wünsche ich ein erfolgreiches Neues Jahr.
Vielleicht kommst Du mal in die Gegend von
Bergzabern, ich wohne nur 15 Kilometer von dort
entfernt. Ich würde so gerne mal mit Dir über alte
Zeiten reden. Ich kenne niemanden mehr, außer
Dir, aus dieser Zeit. Wie heiß es bei der Droste,
"Die Propheten sind begraben, Abraham ist
tot…".

In der Hoffnung, dass ich Dich bei Deinem
riesigen Aufgabenkreis nicht derangiere, grüße
ich herzlich mit allen Segenswünschen für's
kommende Jahr

   

Dein Hermann Kiefer