wenigstens am Jahresende will ich Deiner gedenken und meinen besonderen Dank aussprechen für die freundliche Mühe, die Du Dir gemacht hast, um dem Herrn Gindl aus Wien zu schreiben. Er hatte sich ungeheuer gefreut, besonders auch darüber, dass Du beim Tod seiner Frau an ihn gedacht hattest. Ich finde diesen Alfred Gindl, den ich vor zwei Jahren in Süditalien kennen gelernt hatte, ungewöhnlich. Er hat wenigsten zwei Bände von Wilhelm Klein konsequent durchgelesen. Ich kam mit ihm ins Gespräch, weil es sich herausstellte, dass er den Juden Friedrich Weinreb kennt. Ich hatte denselben ein paar Mal eingeladen und Gindl hat einige "Weinrebiaden" geschrieben, die ich für sehr gut halte.
Wilhelm Klein bedeutet mir immer mehr und ich frage mich, ob er doch nicht den Solowjew ein wenig gelesen hat. Seine Aussagen über die Weisheit decken sich mit ähnlichen Aussagen von Solowjew. |
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Ich selbst mache die konkrete Erfahrung mit der "Gefallenen Welt" die für Wilhelm Klein auch eine sehr große Rolle spielt. Bei den heutigen Theologen scheint mir der Begriff keine entscheidende Rolle zu spielen, vielleicht hängt das mit dem Sitz im Leben zusammen. Ich selbst werde jeden Tag an die Existenz einer "Gefallenen Welt" erinnert. Da lernt man u.a. die Dankbarkeit schon für kleine Erfolge. Dir wünsche ich ein erfolgreiches Neues Jahr. Vielleicht kommst Du mal in die Gegend von Bergzabern, ich wohne nur 15 Kilometer von dort entfernt. Ich würde so gerne mal mit Dir über alte Zeiten reden. Ich kenne niemanden mehr, außer Dir, aus dieser Zeit. Wie heiß es bei der Droste, "Die Propheten sind begraben, Abraham ist tot
".
In der Hoffnung, dass ich Dich bei Deinem riesigen Aufgabenkreis nicht derangiere, grüße ich herzlich mit allen Segenswünschen für's kommende Jahr
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