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Metropolit Kyrill
von Smolensk und Kaliningrad
zum "kanonischen Territorium"

 

Darstellung in italienischer Sprache

Bei einem Podiumsgespräch der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin am 22. Februar 2005 gab Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller von Regensburg dem Metropoliten Kyrill aus Moskau durch eine Frage nach dem kanonischen Territorium Gelegenheit, ein großartiges Bekenntnis der Zugehörigkeit der russischen orthodoxen Kirche zur Einheit der Katholischen Kirche gegeben, wie sie das II. Vaticanum vor vierzig Jahren definierte und Dominus Jesus Nr. 17 aktualisiert. Das machte Kyrill sofort deutlich, als er zu Beginn seiner Antwort sich an den lutherischen Bischof Huber wandte: "Das können nur Katholiken richtig verstehen, und wenn Ihr Lutheraner Landeskirchen einrichtet, stört uns das nicht." Und dann legte Kyrill dar, dass eben nach der gemeinsamen katholischen Tradition in Ost (heute "orthodox" genannt) und West nur ein Bischof an jedem Ort sein soll. "In Deutschland ist das früher nicht richtig gelaufen, aber heute frage ich den katholischen Bischof, ob ich eine Pfarrei errichten darf. Gerade war ich beim Bischof von Bordeaux, der war erst verwundert, dass ich sein Einverständnis einholte. Immer wenn die Errichtung von katholischen oder anderssprachigen orthodoxen Bistümern in Russland ohne Absprache mit dem Ortsbischof erfolgt ist, haben wir an die Tradition des kanonischen Territoriums erinnert und unser Befremden zum Ausdruck gebracht, z.B. auch dem Patriarchen von Konstantinopel gegenüber."

Die griechischen orthodoxen Kirchen haben nie ihren Beschluss von 1755 geändert, dass die westlichen Katholiken als Häretiker anzusehen sind. Die russische Kirche hat schon 1757 dagegen ausdrücklich festgehalten, dass ein Katholik, der aus dem Westen kommt, nur laut das Glaubensbekenntnis rezitieren muss, um in die russische Teilkirche aufgenommen zu werden, und hat das immer wieder bekräftig, und darum auch die Einladung zur "communicatio in sacris" (Sakramentengemeinschaft) des 2. Vatikanischen Konzils angenommen.

Nur eine der drei Übersetzerinnen für die Podiumsdiskussion kam aus der Kirche, die anderen beiden hatten noch nie Theologie übersetzt. So haben die nicht des Russischen mächtigen Teilnehmer auf und vor dem Podium im Französischen Dom nur rudimentäre Eindrücke von dem Gesagten erhalten.

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