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Fest des heiligen Andreas in Konstantinopel
27.11. - 01.12.2004

 

Teilnahme am "Ökumenischen Treffen der Bischöfe", das die Fokolar-Bewegung jedes Jahr organisiert und an dem auch zahlreiche orthodoxe Bischöfe teilnehmen, die zu uns besonderen Kontakt haben aufgrund ihres früheren Aufenthaltes bei uns.

Dazu kam natürlich in diesem Jahr auch die besondere Feier der Heimkehr der Reliquien des heiligen Gregor von Nazianz und des heiligen Chrysostomus.

Samstag 27.11.

Am Ende des an diesem Tag im Ostkirchlichen Institut Regensburg stattfindenden Symposiums anläßlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Band konnte ich der zur Vesper versammelten Gemeinde von etwa 100 Teilnehmern versichern, dass ich ihre Gebete und guten Wünsche mit nach Konstantinopel nehme.

15.44 Abfahrt von Regensburg, 18.05 Abflug München, 22.00 Uhr Ankunft in İstanbul.

Direkt bei meiner Ankunft am Hotel Feronya kamen die Bischöfe vom Begrüssungsgottesdienst für die Heimkehr der Reliquien aus dem Phanar zurück. Schon in der Eingangshalle konnte ich einige unserer ehemaligen Studenten begrüßen.

Sonntag 28.11.

Morgens ging ich allein vom Hotel zum Phanar zur Teilnahme an Morgenlob und Liturgie. Metropolit Chrysostomos von Ephesus (Emilios Konstantinidis *28.3.1921, Bischof seit 5.3.1961) begrüßte mich herzlich und wir hatten nach der Liturgie noch eine schöne Begegnung. Ich kenne und schätze ihn seit der ersten Konstantinopelreise mit Klaus Wyrwoll (von Rom aus als Studenten) im August 1960.

Dann wieder zu Fuß zurück zum Hotel.

Um 14.30 fuhren alle Bischöfe zur syrischen orthodoxen Gemeinde. Metropolit Mor Filiksinos (Yusuf Cetin *20.8.1954 Bischof seit 28.9.1986 in İstanbul) hatte einen großen Empfang vorbereitet mit vielen Gemeindemitgliedern.

Er brachte in seiner Begrüßungsrede zum Ausdruck, dass Gott seine Kirche gerade deswegen so liebt, weil sie Sein Paradies ist, in dem er lustwandelt und sich freut an der Verschiedenheit der Blumen, Blüten und Bäume, gepflanzt in derselben Mutter Erde, die alles verbindet. Gott selbst möchte darum keine Monokultur - eine symbolische Deutung der Einheit und Vielfalt in der Kirche.

Eigens begrüßte mich der Erzbischof von Aleppo, Mor Gregorios (Hanna Ibrahim *18.8.1948 Bischof seit 4.3.1979) vor der gesamten Gemeinde. Er hatte in Rom und in Deutschland studiert.

Abends noch gemütliches Zusammensein mit den syrischen Bischöfen aus Indien Catholicos Mor Baselios, Mar Gregorios Joseph, Mar Theophilos, Chorepiscopos Adai und dem griechisch-katholischen Bischof von Sidon-Saida, den ich seit Sommer 1971 kenne.

Montag, 29.11.

Vormittag Teilnahme am ökumenischen Treffen der Bischöfe mit Video und Erfahrungsberichten zum Europatag der Geistlichen Gemeinschaften in Stuttgart "Miteinander für Europa".

Am frühen Nachmittag sehr interessanter, dichter und umfassender Vortrag von Walter Kardinal Kasper über den Stand der Ökumene allgemein und besonders in Beziehung zu den orthodoxen und altorientalischen Kirchen.

Danach zur ersten Vesper zum Fest des Hl. Andreas in der Kathedralkirche St. Georg im Phanar. Bei dieser Gelegenheit konnten die Bischöfe auch die Reliquien verehren. Die Bischöfe mussten leider stehen, alle Sitzplätze für die Laien. Nach dem Abendessen Vortrag von M. Serafim (Romul Joanta, 09.04.1948, Bischof seit 11.03.1990, Metropolit von Deutschland und Zentraleuropa seit 1994): Einführung in die orthodoxe Liturgie und die Besonderheiten ihrer Frömmigkeit.

Dienstag, 30.11.

Wieder mit Bus und zu Fuß zum Phanar, so dass ich schon am ganzen Morgenlob teilnehmen konnte (und Plätze für die später kommenden Bischöfe reservieren konnte). Rechtzeitig vor der Liturgie kamen auch die Bischöfe, mussten stehen, alle Sitzplätze für die Laien.

Die Reliquien wurden in einer feierlichen Prozession durch den Patriarchen mit den konzelebrierenden orthodoxen Bischöfen vor der Liturgie wieder aus dem Patriarchatsgebäude in die Kirche gebracht.

Konzelebranten waren die Erstbischöfe von Finnland (M. Leo) und Estland (M. Stefan), Erzbischof Nifon von Targoviste/Rumänien, einige Bischöfe aus Griechenland und Metropolit Galaktion von Stara Zagora/Bulgarien. Bischof Mark vom Kirchlichen Außenamt des Moskauer Patriarchats war anwesend, konnte wegen des kirchlichen Konflikts in Estland nicht mit zelebrieren.

In der anschließenden Rede des Patriarchen, die mit einem Gebet schloss, kam zum Ausdruck, dass die Heiligen Tempel des Heiligen Geistes sind und es bleiben ("bis hinein in Fleisch und Knochen") und dass darum auch ihre Gebeine noch nichts von dieser göttlichen Präsenz und ihrer eigenen Wirklichkeit verloren haben (Gott-Menschlichkeit).

Mit Bischof Reinhard Pünder von Coroatá/Brasilien (Alt-Germaniker) zum Ausklang zu Fuß dem Goldenen Horn entlang zurück nach Galata.

Nachmittags Vortrag von Giovanni Guaita (Fokolar Moskau), seit 18 Jahren in Moskau, über seine Erfahrung mit der russischen orthodoxen Kirche und Beiträge von einigen Fokolaren aus der Türkei (Nadine und Dirk) über positive Erfahrungen mit Christen und Moslems in der Türkei.

Eindrücke verschiedener Teilnehmer über die Tagung. U.a. dass diese Tage eine Tabor-Erfahrung waren: man muss bedenken, nicht Christus und seine Kirche haben sich verändert, sondern unsere Augen "waren gehalten" und durften nun mit mehr offenen Blick in diesen Tagen auf Christus und seine Kirche in ihrer Wirklichkeit schauen und etwas von seiner Wirklichkeit erleben.

Mar Theophilos las einen wunderschönen schriftlichen Erfahrungsbericht (auf deutsch) von dem inzwischen abgefahrenen Catholicos Baselios vor, er wies hin auf seinen fast fünfjährigen Aufenthalt in "unserem Haus", dem OKI Regensburg. Er habe dort im Zusammenleben mit Leitern und Mitarbeiterinnen und Studienkollegen aus anderen Kirchentraditionen eine familiäre Atmosphäre erlebt. Darum spricht er vom OKI als "unser Haus".

19.00 Uhr Empfang durch Patriarch Bartholomaios im Hilton-Hotel mit vielen Gästen. Patriarch Bartholomaios sprach mit allen. Er erinnerte mich an seinen Studienaufenthalt in München 1967-1968, den ich vorbere hatte und wo wir uns zum ersten Mal kennenlernten.

U.a. sprach der Patriarch bei seiner Begrüßungsrede davon, dass er sehr froh sei darüber, nun zwei seiner Vorgänger auch physisch wieder in seiner Nähe zu haben - durch die Reliquien, die ja Teil des Auferstehungsleibes sind.

Das Hilton-Hotel erinnerte mich an die Besuche von Bischof Graber April 1967 und Kardinal Döpfner Oktober 1968, hier waren Gäste von Patriarch Athenagoras.

Mittwoch, 1.12.2004

Um 6.15 Uhr mit Bischof Peter Bürcher von Lausanne, dem Generalvorsitzenden der Catholica Unio, rechtzeitig zum Flughafen.

09.15 Uhr Abflug, 10.55 Uhr Ankunft München.

Zusammenfassend:

Neben der symbolträchtigen Rückkehr der Reliquien der hl. Gregorios und Chrysostomos war sicherlich die massive Präsenz von evangelischen, orthodoxen, anglikanischen und katholischen Bischöfen aus aller Welt eine moralische Unterstützung für das Ökumenische Patriarchat und für alle Christen in der Türkei.

Manche der Bischöfe, die am Ökumenischen Treffen teilgenommen haben, werden aber auch gelernt haben, dass man nicht besorgt sein muss über eine wachsende Re-Islamisierung der türkischen Öffentlichkeit. Islamismus und Terrorismus dürfen nicht gleichgesetzt werden mit Islam und Neubesinnung auf religiöse Werte:

Islamismus und Terrorismus sind eine bedauerliche Randerscheinung, wie auch bei uns genug getaufte Christen, durch Faschismus, National-Sozialismus und Kommunismus aufgehetzt und verführt, unendlich viele Schandtaten im vergangenen Jahrhundert vollbracht haben.

Dr. Albert Rauch

 

INTERVISTA
A SERAFIM JOANTA,
METROPOLITA DELLA CHIESA ORTODOSSA DI ROMANIA
PER LA GERMANIA E L’EUROPA CENTRALE

Di Silvia Dassano

D. Quello vissuto in questi giorni è stato un incontro tanto atteso che ha visto una maggiore partecipazione di vescovi di varie Chiese, rispetto agli anni scorsi. Perché?

R. Perché İstanbul, l’antica Costantinopoli, questa terra, la Turchia è un Paese anticamente cristiano, ricco di storia, di tanti luoghi santi. E’ per questo che molti vescovi sono stati attirati: per vivere proprio qui momenti di unità. E’ stato un incontro speciale. In questi giorni abbiamo vissuto un’esperienza estremamente ricca che ci ha rinnovato spiritualmente a contatto con questa cristianità antica: con gli ortodossi, con i siro-ortodossi, gli armeno-apostolici, i cattolici di diversi riti. Un fatto del tutto eccezionale e straordinario. Da dar gloria a Dio!

D. Loro hanno vissuto questa settimana proprio in un momento in cui sono stati compiuti gesti storici nei rapporti tra Costantinopoli e Roma, per il ritorno a Costantinopoli delle reliquie dei due grandi Padri della Chiesa, san Giovanni Crisostomo e san Gregorio Nazianzeno detto "il Teologo". Inoltre, hanno avuto più di un contatto diretto con il Patriarca. Quale significato ha assunto il loro convegno?

R. Il ritorno delle reliquie dopo secoli è stato per questi cristiani, per la Turchia, un segno di speranza molto forte, molto commovente. Sono stato impressionato da come i vescovi delle Chiese anglicana e evangelico-luterana, che assistevano per la prima volta alla venerazione delle reliquie da parte di ortodossi e cattolici, abbiano apprezzato questo gesto. Il patriarca Bartolomeo ha parlato in modo commovente, ringraziando il Papa e la Curia romana per questo gesto eccezionale.

D. E per il Patriarcato ecumenico e per le altre comunità siro-ortodossa, armena, anglicana che hanno visitato, quale significato ha avuto la loro presenza?

R. Tutte le comunità hanno avvertito l’unità che c’era tra di noi. Hanno apprezzato la preghiera, la "qualità" della comunione. E’ stata per loro una cosa straordinaria vedere vescovi di tante Chiese uniti nella preghiera. Hanno manifestato gioia per il fatto che siamo stati in mezzo a loro. E’ stata per loro come una nuova chiamata all’unità: se i vescovi sono insieme, anche il popolo di Dio deve essere insieme. Penso che tutte queste comunità abbiano ricevuto un grande impulso per l’avvenire.

D. Il Patriarca ecumenico Bartolomeo I, alla festa di s. Andrea, ha parlato del primato dell’unità spirituale che siamo chiamati a vivere in Cristo, sul modello della Trinità. Sembra un traguardo lontano…

R. Penso che quanto abbiamo vissuto qui a Costantinopoli e quanto vivono cristiani di diverse Chiese insieme, nello spirito d’unità del Movimento dei Focolari, con Gesù in mezzo, è un esempio, una speranza, è un seme dell’unità che esiste già tra le diverse Chiese nella comunione, nell’amore della Trinità. Tra noi, infatti, c’è un grande amore, grande rispetto per ogni Chiesa, per ogni tradizione. Ho visto come i vescovi evangelici, anglicani e cattolici hanno apprezzato le icone, le reliquie, la liturgia ortodossa che è lunga, ma bella. Tutto questo è stato un esempio dell’unità che esiste già e che si deve diffondere in tutte le Chiese, in tutta la cristianità. E’ l’amore che può far avanzare l’unità dei cristiani. Se, soprattutto noi vescovi e i capi delle Chiese, diamo questa testimonianza - il dono delle reliquie ne è un segno molto forte - tutto questo sarà recepito dalla coscienza delle nostre Chiese.

D. Dove ha radice questa loro esperienza di unità, da dove attinge la linfa?

R. La radice dell’unità è l’amore di Dio, l’amore del Cristo che unisce nello Spirito Santo il mondo intero e prima di tutto i cristiani che si uniscono nel suo nome. E’ per questo che abbiamo in noi, nel nostro cuore, Gesù, Gesù in mezzo a noi. Questa spiritualità del Movimento dei Focolari è la spiritualità per eccellenza della Chiesa di Cristo, di ciascuna Chiesa. Sottolineo questo sempre: non è qualcosa specifico di questo movimento o della Chiesa cattolica soltanto. L’unità proposta da Chiara Lubich e dal Movimento dei Focolari è anche per le Chiese ortodossa, luterana, anglicana, perché è semplicemente evangelica, riassume, comprende tutto il Vangelo, l’essenza del Vangelo: è l’amore di Dio, l’unità in Cristo per lo Spirito Santo.

D. Tra le tappe del loro pellegrinaggio in questa terra antica del cristianesimo c’è stata Nicea. Che significato ha avuto per loro?

R. A Nicea abbiamo vissuto un momento molto forte: è un luogo che testimonia la Chiesa indivisa. Dove nel 325, si è celebrato il primo Concilio che ha formulato la prima parte del nostro credo. Insieme abbiamo firmato un patto di amore tra noi vescovi, e, in quanto vescovi, ci siamo impegnati anche per tutta la nostra Chiesa locale ad adoperarci per il ristabilimento della piena comunione visibile. E’ stato un segno molto forte e una speranza per l’avvenire.

D. Dove e quando il prossimo appuntamento?

R. Il prossimo anno ci ritroveremo in Romania, a Bucarest. Ci troveremo in un Paese excomunista che ha sofferto per 50 anni la repressione e da pochi anni ha ritrovato la libertà, non senza incontrare difficoltà. Questo nostro incontro sarà un segno di incoraggiamento per i cristiani di Romania, non solo ortodossi. C’è una forte comunità di cattolici, ci sono evangelici, calvinisti.

D. Sarà l’occasione per incontrare il patriarca Teoctist …

R. S`, sarà l’occasione per incontrare il Patriarca Teoctist e i responsabili delle Chiese cattolica e evangelica e molti vescovi del Paese. Sarà l’occasione per dar loro modo di conoscere più da vicino il ruolo di unità del Movimento dei Focolari: abbiamo avuto qui a Costantinopoli una testimonianza molto forte di un sacerdote cattolico romeno che si è impegnato a incontrare regolarmente i sacerdoti ortodossi, cattolici, riformati e luterani. Questi incontri hanno cambiato lo spirito di questa città. Ora tutti pregano insieme, c’è tra tutti una vita veramente nello Spirito Santo. S`, il Movimento dei Focolari ha un grande rispetto per ogni Chiesa: anzi, ognuno ritrova le proprie radici nella propria Chiesa, ogni sacerdote, ogni cristiano approfondisce la propria tradizione. E’ qualcosa di straordinario che può cambiare la situazione.