OKI-Logo An Superintendent Dr. Thomas Kück
in Stade
den Kommunionempfang betreffend

 

Lieber ángelos tes en Stade ekklesías,

Freude über den Bericht in der Kirchenzeitung des Bistums Hildesheim, wie Sie mitgewirkt haben beim Jubiläum der Katholiken in Stade. Die Kirchenzeitung sagt am Ende des Artikels, dass Sie anregen, in Rom etwas zu erreichen im Hinblick auf die Mischehe und den Zugang zum hl. Abendmahl, weil da "große Not" ist.

Meine Erfahrung ist, dass die große Not in Deutschland besteht. In Deutschland werden die Bestimmungen des Kirchenrechtes und des Ökumenischen Direktorium uns der Enzyklika Ecclesia de Eucharistia nicht beachtet - wie ja auch die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigung vom 31.10.1999 nicht rezipiert ist. In anderen Ländern wird z.B. der Hinweis im Ökumenischen Direktorium ab Nr. 129 auf die Mischehe angewandt, eben wegen der großen Not, die da erwähnt wird. Die Enyklika sagt in Nr. 46, dass es eine Freude für den katholischen Priester ist, einem Christen anderer Konfession die hl. Kommunion zu reichen, in Deutschland hält man sowas für verboten.

Diesen letzten Satz sagte ich Pfingsten zum Hauptpastor Röder von St. Michaelis in Hamburg. Das wisse er gut, meinte er, "das kann ich Ihnen an einem aktuellen Beispiel bekräftigen: ich war mit meinem Michaelis-Chor in Rom. In Sankt Peter haben wir bei der hl. Messe gesungen. Vorher kam ein Zeremoniar zu mir und erklärte mir, die katholische Kirche lade nicht laut ein zur hl. Kommunion, freue sich aber, wenn nichtkatholische Menschen hinzutreten. Ich hörte die Enyklika: Ein Grund zur Freude ist in diesem Zusammenhang, daran zu erinnern, daß die katholischen Priester in bestimmten Einzelfällen die Sakramente der Eucharistie, der Buße und der Krankensalbung anderen Christen spenden können, die zwar noch nicht in voller Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen, aber sehnlich den Empfang der Sakramente wünschen, von sich aus darum bitten und den Glauben bezeugen, den die katholische Kirche in diesen Sakramenten bekennt.
Am nächsten Tag sangen wir bei gleicher Gelegenheit in der deutschsprachigen Pfarrgemeinde dell'Anima. Da kam vor der hl. Messe der Zeremoniar und wies darauf hin, dass nur Katholiken zur hl. Kommunion gehen dürften…"

Frohe Grüße von Ihrem treuen Klaus Wyrwoll
- immer noch mit Freude an den Wochenbriefen Marahrens

 

vgl. auch Kommunion von Nichtkatholiken