OKI-Logo Jahresrückblick 2011
Jean und Karl Ritzke

 

Liebe Freundinnen und Freunde !

Zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr wünschen wir Euch Gottes Segen, Gesundheit und frohe Tage! Wir beide schauen dankbar auf das zweite Jahr unserer "neuen, alten Ehe" zurück und danken Gott, dass er uns Gesundheit und viele schöne Erlebnisse gegeben hat.

Foto von Jean und Karl Ritzke mit Abt HilarionWenn ihr uns auf dem Photo mit Abt Hilarion im Karpatenkloster Sambata de Sus seht, bedeutet das nicht, dass wir nun orthodox geworden sind, sondern, dass wir mit unseren orthodoxen Freunden im vergangenen Jahr viele schöne Stunden erleben durften. Zunächst war es unser Unterricht am Ostkirchlichen Institut, welches orthodoxe, meist bereits graduierte Stipendiaten von Renovabis und von der Deutschen Bischofskonferenz betreut. Beim Kurs "Deutsch lernen im Kontext von Glaube und Kirche und ökumenische Information" waren nicht nur wir die Unterrichtenden, wir haben auch selbst von unseren orthodoxen Theologen in Gesprächen viel gelernt. Jean hat aufgrund ihrer Erfahrung den Deutschkurs für Ausländer geleitet und organisiert. Karl hat ihr dabei geholfen, hat auch mit den Fortgeschrittenen die Vorlesungen in neutestamentlicher Exegese besucht und hat das Gehörte in einem Tutorium sprachlich und inhaltlich nachgearbeitet. Es war ein glücklicher Zufall, dass Prof. Tobias Nicklas einmal Karls Schüler und Praktikant war. Professor Nicklas hat großes Interesse am Ostkirchlichen Institut und ist immer zur Hilfe bereit. Er, ein begeisterter Fußballspieler, hatte uns auch eingeladen, mit einer Mannschaft des Instituts am Fußballmatch der Katholischen Fakultät teilzunehmen. Jean hat schwarze Trikots mit der stolzen Aufschrift "OKI - UNITED" entworfen. Dementsprechend spielten auch die Stipendiaten. Gegen das Priesterseminar und die Mannschaft "Gnostic Movement" von Professor Nicklas hatten sie keine Chance, jedoch besiegten sie die Mannschaft "canonic law" von Frau Prof. Demel. Im Begleitprogramm des Kurses waren hervorzuheben das Johannisfeuer in der von Prälat Dr. Rauch geleiteten Pfarrei Etterzhausen, ein Besuch im Kloster Weltenburg und ein Besuch des BMW-Werks. Wir sind sehr dankbar für die spirituelle und organisatorische Begleitung durch den 1. Direktor des Ostkirchlichen Instituts, den apostolischen Protonotar Dr. Albert Rauch, und den 2. Direktor, Prälat Dr. Nikolaus Wyrwoll, sowie für ihre liebevolle Betreuung Frau Ide Schwinghammer.

Im März war am Johann-Michael-Fischer-Gymnasium, der früheren Wirkungsstätte von Karl, ein Besuch von Schülerinnen und Schülern des Colegiul Barcianu aus Sibiu/Hermannstadt angesagt. Karl, der zusammen mit director adjunct Victoria Joanta, der Schwägerin des Metropoliten Dr. Serafim Joanta, seit elf Jahren die Partnerschaft zwischen dem Colegiul und dem deutschen Gymnasium in Burglengenfeld aufgebaut und begleitet hatte, half StD Georg Müller und anderen Kolleginnen und Kollegen bei der Gestaltung des Programms und der gemeinsamen Projekte.

Gerne haben wir uns an den Aktivitäten der Ackermann-Gemeinde beteiligt. Karl hat dem Diözesanvorsitzenden Leonhard Fuchs als dessen Stellvertreter geholfen. Die Bitte an Jean, beim Literarischen Café der Ackermann - Gemeinde einmal eine Lesung über Herta Müller zu gestalten, hat uns als Vortragende über Regensburg hinaus zu den Literarischen Cafés in vielen Orten Bayerns geführt.

Im Sommer ging es dann hinaus in die Länder unserer orthodoxen Freunde. Unvergesslich waren für uns zwei Wochen in Siebenbürgen, in denen wir die liebevoll renovierten Städte, Kirchen und Klöster als auch die Gastfreundschaft unserer rumänischen Freunde genießen konnten. Unser Quartier, das Karpatendorf Sibiel bei Sibiu, wird uns immer in Erinnerung bleiben. Eindruckvoll war auch der Besuch bei dem Siebenbürgener Autor und Pfarrer Eginald Schlattner, der uns wieder für eine neue Lesung im Literarischen Café inspiriert hat.

Eine Fahrt von Deva nach Temesvar, der Heimat Herta Müllers, rundete die Fahrt ab.

Bald darauf waren wir eingeladen, mit Dr. Rauch und seiner Pfarrei für eine Woche in das griechische Makedonien zu fahren. Vom Standquartier Thessaloniki aus wurden unter der sachkundigen Leitung von Dr. Rauch in angenehmer Gesellschaft Fahrten nach Philippi, zum Athos und zu den Meteoraklöstern unternommen. Ein ganztägiger Besuch im ärchäologischen und byzantinischen Museum Thessalonikis vertiefte das Gesehene.

Karl half wieder im September Prof. Dr. Schwarz bei der Durchführung des jährlichen ökumenischen Blockseminars in Naupaktos/Lepanto. Leider macht die derzeitige Lage Griechenlands unseren Freunden viel zu schaffen. Ein abschließender Abend, den die deutschen Professoren Schwarz und Dick sowie Karl mit den Athener Theologieprofessoren Delikostantis und Belessos in einem Restaurant unter der beleuchteten Akropolis verbrachten, ließ jedoch wieder erkennen, wie zauberhaft Griechenland ist und wie herzlich seine Menschen sind. Wir wünschen diesem Land alles Gute und erbitten Gottes Segen!

Auf Einladung des orthodoxen Erzpriesters von Marienbad und des Kanzlers des Metropoliten Mgr. Josef Hauzar durften wir im Kurzentrum von Chodovar Plana (früher Kuttenplan) ein Bierbad nehmen, d.h. wir badeten in einer mit warmen Biersud gefüllten Wanne, ein eindrucksvolles und der tschechischen Braukunst adäquates Erlebnis. In Marienbad traf zu unserer Gruppe der Dekan der orthodoxen Kathedrale in Prag ThDr. Jaroslav Suvarský, PhD. Er wurde begleitet von seiner Gemahlin Mgr. Eva Suvarská. Diese leitet das nationale Museum zum Attentat auf Heydrich in Prag (Národní Památník Hrdinu Heydrichiády). Karl hatte die 13 deutschen Tafeln für die Ausstellung über das Attentat sprachlich korrigiert. Die Attentäter, die sich im Untergeschoss der orthodoxen Kathedrale versteckt hatten, wurden dort aufgespürt und erschossen. Erschreckend die Konsequenz und Brutalität der Nationalsozialisten, der die naiven Attentäter und deren Helfer nicht gewachsen waren. Desto versöhnlicher war der Text zur Ausstellung. Dass unter Christen Versöhnung möglich ist, bewies dann anschließend ein fröhlicher Abend in Marienbad mit Erzpriester Hauzar und dem Ehepaar Suvarský

Weiterhin verbrachten wir schöne Zeiten im CV zusammen mit unseren Cartell- und Bundesbrüdern samt den Damen.

Wichtig sind und waren für uns die vielen Tage, die wir zu den hohen Kirchenfesten in Kloster Niederaltaich verbracht haben. Jean singt unter Leitung von Pater Romanos im byzantinischen Chor. Nachdem nun auch Karl sein Versprechen abgelegt hat, sind. wir beide Weltoblaten der Abtei.

Im Dezember nahmen wir am Partnerschaftstreffen von Renovabis in Freising teil und berichteten dort in den Arbeitskreisen über unsere Arbeit im Ostkirchlichen Institut und unsere Projekte in Rumänien.

Zu ihrer großen Freunde hat Jean den Weg zu ihrer alten Universität zurück gefunden. Im Sommer hatte sie einen Lehrauftrag mit dem Thema: "Indigene Spiritualität bei den Ureinwohnern Nordamerikas" am Institut Für Evangelische Theologie (Prof. Dr. Fricke), das jetzt auch die Vergleichende Religionswissenschaft betreut.

Gratias agimus Domino Deo nostro!

Jean und Karl Ritzke