Bischöfe mit Stipendien des Vatikans (Artikel in Kyriakatiki Eleftherotypia vom 6. Mai 2001) |
Als die Diskussion um den Besuch des Papstes in Athen begann, vermutete keiner, dass Orthodoxe und Katholiken seit Jahrzehnten ihre eigenen Untergrundsbeziehungen hatten.
Die "Aktionäre" Gottes, wie die Leute des Vatikans genannt werden, verfügen über einen Staat, einen Ministerpräsidenten, Minister, Banken, Universitäten, Diplomatie, politische Bürokratie.
Die Römisch-Katholische Kirche, befreit von Minderwertigkeitskomplexen, hat in den 60er Jahren ein Büro errichtet, das "Pontifikats-Büro", das als Ziel hatte, die politischen Beziehungen mit anderen Völkern zu fördern.
Konkreter, um jungen Leuten der Orientalischen Orthodoxen Kirche die Gelegenheit zu geben, die Katholische Kirche kennen zu lernen, immer mit dem angegebenen Ziel, die Konvergenz der Kirchen, und - warum nicht? - die Aufhebung der Hindernisse. Und als Mittel dieses Kennenlernens haben sie nicht davor gescheut, hunderte von Stipendien an Orthodoxe zu vergeben.
Anfänglich gründete sich das Interesse der Katholiken im Balkan, in Osteuropa und zuletzt wand es sich Indien, Pakistan und dem Fernen Osten zu.
Das Pontifikatsbüro des Vatikans hat in verschiedenen Ländern Institute errichtet, außer Italien, Frankreich, Holland, Deutschland. Hier wird in den letzten Jahren alles vom Büro in Rom koordiniert, dem "heiligen Hauptquartier".
In den letzten Tagen fehlten nicht diejenigen, die obwohl ihre Studien vom Vatikan finanziert worden sind, als die Protagonisten im Kampf gegen den päpstlichen Besuch erschienen.
Ein jedes dieser Stipendien beinhaltet freie Unterkunft, Verpflegung, Unterrichtskosten, wie auch ein "Taschengeld". In einigen Fällen werden Extra-Kosten erteilt für das Erlernen einer weiteren Fremdsprache, während der Sommermonate.
- Unter ihnen der Protopresbyter (Erzpriester) Vater Georgios Metallinos, Professor der Universität von Athen, einer der populärsten und der fähigsten Kleriker, über die die Kirche von Griechenland verfügt, der kritisiert wurde, weil er sich gegen den Besuch des Papstes in Athen stellte, während sowohl er, wie auch seine Ehefrau von den Stipendien der Römisch-Katholischen Kirche Gebrauch gemacht hatten.
- Die Zeitung "Kyriakatiki Eleftherotypia" verfügt über den Katalog eines Institutes des Vatikans, das in Deutschland seinen Sitz hat. Es handelt sich um das das OSTKIRCHLICHE INSTITUT. In diesem Katalog gibt es die Namen von Hierarchen der Kirche Griechenlands, des Ökumenischen Patriarchats und des Patriarchats von Jerusalem.
- Wie auch die Metropoliten von Serres Maximos, von Theben Jeronymos, von Peristeri Chrysostomos. Der Erzbischof Konstantinis des Patriarchats von Jerusalem Aristarchos.
- Der Priester der Metropolie von Athen Dimitrios Nikou und seine Ehefrau. Der Abt des Klosters der Verklärung des Herrn in Nafpaktos Spyridon Logothetis. Viele sind Universitätsprofessoren, wie der Professor der Universität von Thessaloniki Megas Farantos. Konstantinos Skouteris, Professor der Universität von Athen, wie auch Markos Orfanos.
- Unter den Klerikern und den Theologen sehen wir auch den Namen des Vize-Ministers für Erziehung Philippos Petsalnikos.
Wie viele von ihnen, die mit diesen Stipendien studiert haben, der Zeitung K.E. mitgeteilt haben, hat die Katholische Kirche diese Stipendien niemals für andere Zwecke ausgenutzt. Sie hat keinen Proselytismus betrieben. Sie hat niemanden dazu gezwungen, wie manche behaupten, auch nur an einen Gottesdienst der Katholischen Kirche teilzunehmen. Niemand ist zur anderen Kirche übergetreten. Manche haben sich sogar noch stärker für die Orthodoxie eingesetzt.
Die Unterrichtsstunden zum Kennenlernen der Katholischen Kirche, die an diesem Institut gelehrt werden, haben als Ziel die Orientalisch Orthodoxe Kirche näher zu bringen, die gegenseitigen Ängste und das Misstrauen aufzuheben, oft jahrhundertealte Überreste und - warum nicht - Produkte falscher Handhabungen.
Die Orthodoxen verfügen nicht über ein solches Stipendiats-System, während nur einige Katholiken von der Kirche Griechenlands Stipendien erhalten haben.
Maria Papoutsaki
Übersetzung: Katerina Karkala-Zorba