OKI-Logo Die Ostkirchen

 

3.1.1. Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel

Schon mit den Missionsreisen des hl. Paulus wuchs das Christentum in der griechisch sprechenden Mittelmeerwelt. Kaiser Konstantin förderte diese Religion. Er verlegte die Hauptstadt des Römischen Reiches nach Byzanz, das von nun an "Konstantinstadt" = Konstantinopolis oder "Neu-Rom" hieß. Noch heute bezeichnen die Araber einen orthodoxen Christen als "Rum". Das Alte Rom wurde weiterhin als erstes in der Rangfolge der Patriarchate angesehen. Auf dem Konzil von Chalzedon 451 wird Konstantinopel im Canon 28 als zweites Patriarchat in der Rangfolge genannt. Seine Patriarchatskathedrale Hagia Sophia war mehr als 1000 Jahre Zentrum des religiösen Lebens in der östlichen christlichen Welt. Auch nach der Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer 1204 und nach der Eroberung durch die Türken 1453 blieb der Patriarch von Konstantinopel Oberhaupt aller orthodoxen Gemeinden im türkisch-osmanischen Reich.

Wegen der erzwungenen Verbindung des Patriarchen mit der türkischen Staatsgewalt lösten sich in den Unabhängigkeitsbewegungen der einzelnen Völker im türkischen Reich auch die Kirchen der Völker von der organisatorischen Einheit mit dem Patriarchat. Im 20. Jahrhundert verließen die meisten Griechen die neue Türkei. Zum Patriarchat gehören unmittelbar die wenigen hundert in Konstantinopel verbliebenen Griechen, viele Bistümer in Griechenland, alle griechisch-orthodoxen Bistümer und einige andere orthodoxe Diözesen auf der ganzen bewohnten (= griech.: oikumene) Erde. 1924 führte Konstantinopel als erste orthodoxe Kirche den gregorianischen Kalender ein (nicht für das Osterdatum).

Liturgie
Sprache griechisch, und je nach Land
Kalender gregorianisch
Ostertermin alter Stil
Zahlen
Gläubige ca. 3 Millionen
Bischöfe 120
Sitz des Oberhaupts
İstanbul