OKI-Logo Zusammenfassung des Geleitworts
von Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone
für "Orthodoxia 2007"

 

Zusammenfassung in englischer Sprache Zusammenfassung in italienischer Sprache

 

Zum ersten Mal wird das Annuario Pontificio von Orthodoxia begleitet, auf den ersten Blick nur eine Liste von Personen, Namen, Bischofssitzen, Telefonnummern, ein trockenes Werk ohne Seele. Aber die Geschichte dieses Jahrbuches, immer aktuell gehalten von Prälat Nikolaus Wyrwoll, muss erzählt werden, wenn auch nur in der knappen Form einer Einführung.

Die ersten Anfänge gehen eigentlich neunzig Jahre zurück auf die Gründung des Pontificio Istituto Orientale durch Papst Benedikt XV. am 17. Oktober 1917, das seit 1960 zusammen mit dem Päpstlichen Sekretariat zur Förderung der Einheit der Christen wirkt. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist das Sekretariat ein Päpstlicher "Rat für die Förderung der Einheit der Christen" geworden. Diese beiden kirchlichen Einrichtungen sind Ideengeber für das Jahrbuch "ORTHODOXIA", das die orthodoxen Kirchen vorstellt, ihre Bischöfe und Telefonnummern. Es ist sozusagen ein "Werktagsinstrument" für das Wachsen der geschwisterlichen täglichen Gemeinschaft mit jenen Kirchen, die - wie Dominus Jesus Nr. 17 erinnert - zwar nicht in vollkommener Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen, aber durch engste Bande, wie die apostolische Sukzession und die gültige Eucharistie, mit ihr verbunden bleiben, echte Teilkirchen sind.

Auch diese Orthodoxia ist wie immer auf Kosten des Ostkirchlichen Institutes Regensburg gedruckt, das gerade in diesem Jahr sein vierzigjähriges Gründungsjubiläum feiert. Bei der Gründung hielt der damalige Professor Josef Ratzinger, jetzt Papst Benedikt XVI., einen Vortrag. Seit der ersten Ausgabe 1982 wird nun schon ein Vierteljahrhundert Orthodoxia dem Heiligen Vater nach einer Mittwochs-Audienz überreicht.

In dem Zusammenhang ist unvergesslich der spontane Ausruf des Dieners Gottes Johannes Paul II. bei einer der letzten Gelegenheiten: "Da kommt schon wieder Wyrwoll mit dem Anhang zum Annuario Pontificio".

Dieser Scherz war also Prophezeiung und begleitet diese Jubiläumsausgabe, die sich auch in der äußeren Form dem Annuario Pontificio anpasst, und sich weiter demütig und einfach anbietet als nützliches Instrument, Hilfe und Unterstützung in der so erwünschten und intensiven Communio zwischen den Christen, die wir alle für wichtig halten, und für die wir täglich beten.

+ Tarcisio Bertone,
Staatssekretär Seiner Heiligkeit