Kirchliche Communio im Zeichen der Schwesterkirchen? |
In der jüngsten Diskussion um die Erklärung Dominus Iesus der Glaubenskongregation in Rom (6. August 2000) ist ein anderes Dokument derselben Kongregation leider in den Hintergrund getreten: die "Note über den Ausdruck Schwesterkirchen" vom 30. Juni dieses Jahres. Über diesen Text möchte ich gemeinsam mit Ihnen nachdenken. Dieses Wort "gemeinsam" ist nicht rhetorisch, sondern sehr ernst gemeint: Auch für katholische Theologen und Theologinnen geben solche Dokumente aus Rom "zu denken", ja man hat den Eindruck, dass kirchliche Verlautbarungen innerhalb der katholischen Kirche zur Zeit oft sogar kritischer gelesen werden als außerhalb... Hören wir also zunächst den recht kurzen Text der "Note" selbst. Es handelt sich dabei nicht um einen "lehramtliche Erklärung" im engeren Sinne, da der Text nicht in den "Akten des Apostolischen Stuhls" (Acta Apostolici Sedis) amtlich veröffentlicht wird. Die "Note" will eigentlich nichts Neues definieren, sondern eine hermeneutische Regel für den Umgang mit den vorhandenen kirchlichen Dokumenten aufstellen, die den Begriff Schwesterkirchen enthalten. Die Adressaten des Textes sind vorwiegend die im Bereich der Ökumene engagierten Theologen und Theologinnen – also wir alle!
Im Falle dieses römischen Dokumentes der Glaubenskongregation ist das gemeinsame Nachdenken besonders wichtig: Das Wort "Schwesterkirchen" ist im Sprachgebrauch der ökumenischen Bewegung recht neu. Es ist im orthodox-katholischen Dialog lebendig geworden. Schwesterkirchen – das ist ein Wort voller ökumenischer Hoffnungen! Ich möchte anlässlich des Dokuments einige Problemkreise ansprechen, die der weiteren Bearbeitung in der Theologie wie im Leben der Kirche bedürfen: 1. Ein Lernweg für die (römisch-)katholische Kirche Das II. Vatikanische Konzil verwendet dieses Wort der alten christlichen Tradition neu für die Ortskirchen, in denen die gläubige Gemeinde mit ihrem Bischof das Evangelium verkündigt und die Sakramente feiert. Das Konzil scheint in der zitierten Stelle die Rede von "Schwesterkirchen" nur auf die orientalischen Kirchen in ihrem Verhältnis untereinander zu beziehen. Die Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen Gentium verwendet jedoch einen anderen Begriff, der dem Begriff der Schwesterkirchen sehr nahe kommt, ja vielleicht weitgehend mit ihm identisch ist: den Ausdruck "Teilkirche" (ecclesia particularis). Das Konzil versteht darunter die im Glauben und in der Feier der Sakramente um den Bischof geeinte Diözesankirche. Von den Teilkirchen kann, ja muss im Plural gesprochen werden: "In ihnen und aus ihnen besteht die eine und einzige katholische Kirche" (LG 23). Jede dieser Kirchen verwirklicht im vollen Sinne das Geheimnis der einzigen Kirche Jesu Christi. Sie verwirklicht es aber gerade auf die Weise, dass jede Teilkirche in einer verbindlichen Communio mit jeder anderen Teilkirche steht – und dass diese Communio selbst noch einmal eine Gestalt erhält im Bischof von Rom, der ihre Einheit sakramental repräsentiert. Die vielen "Teilkirchen", die je an ihrem Ort das Geheimnis Christi feiern und dem Heil der Menschen dienen, sind also nicht "Teile" der Kirche Jesu Christi, sondern deren vollgültige Verwirklichung. Die katholische Kirche entdeckt im II. Vatikanum neu, dass sie bereits in sich selbst eine Gemeinschaft von Schwesterkirchen darstellt. Wie Paulus an solche Schwesterkirchen, wenn er seine Briefe "an die Kirche Gottes, die in Korinth ist" richtet, "an die Kirchen Galatiens", "an die Kirche der Thessalonicher" – so dürfen wir in diese große Gemeinschaft eintreten als Kirche von Lausanne-Genève-Fribourg, als Kirche von Buenos Aires, als Kirche von Jerusalem, als Kirche von Minsk, als Kirche von Rom ... Kenner der Theologiegeschichte sagen, dass diese Aussagen des Konzils die tiefsten Neuerungen mit sich bringen und in ihren Konsequenzen bei weitem nicht ausgeschöpft sind. Die erste Anregung, die von der Belebung des Begriffs "Schwesterkirchen" ausgeht, betrifft also die katholische Kirche selbst: Sie entdeckt sich als "Ökumene", als lebendige communio von Schwesterkirchen. 2. Die ökumenische Dimension der "Schwesterkirchen" Die inspirierende Kraft des Bildes setzt sich fort: Ohne volle Gemeinschaft untereinander sind die Schwesterkirchen nicht, was sie nach Christi Willen sein sollen. Verhalten wir uns innerhalb der katholischen Kirche eigentlich wie "Schwesterkirchen"? Ist die Kirche von Lausanne-Genève-Fribourg als Schwester solidarisch mit der Kirche von Kinshasa im Kongo? mit der Kirche von Karachi in Pakistan? Die neue Aufmerksamkeit für die Schwesterkirchen in der katholischen communio führt auch zur Wahrnehmung und Anerkennung von Kirchen außerhalb ihrer sichtbaren Grenzen, die in der apostolischen Sukzession, im kirchlichen Amt und in der Feier der Sakramente als Schwesterkirchen mit ihr verbunden sind. Als Papst Paul VI. entgegen dem Jahrhunderte alten Protokoll und Selbstbewusstsein päpstlicher Hoheit den ersten Schritt tat und am 25. Juli 1967 dem Patriarchen der "Schwesterkirche" in Konstantinopel einen Besuch abstattete, sprach er in seinem Breve Anno Ineunte von "Schwesterkirchen in fast vollendeter Gemeinschaft": "Dieses Leben als Schwesterkirche haben wir während Jahrhunderten gelebt ... Jetzt, nach einer langen Periode der Spaltung und des gegenseitigen Unverständnisses, schenkt uns der Herr, uns als Schwesterkirchen wiederzuentdecken". Auch in anderen christlichen Traditionen wuchs dieselbe Erfahrung. So beschreibt der anglikanische Bischof Walter Fryre 1927 die Begegnung mit der russischen orthodoxen Kirche in der "Fellowship of St. Alban and St. Sergius": "Die orthodoxe und die anglikanische Kirche gleichen zwei leiblichen Schwestern, die von früher Kindheit an in verschiedenen, weit voneinander entfernten Städten lebten und einander völlig vergessen hatten; jetzt aber sind sie einander begegnet, haben sich als leibliche Schwestern wiedererkannt und sich miteinander verbunden mit der ganzen Kraft der Liebe aufgrund der Geburt" (zit. nach L. Zander, Bog i mir, 168f.). Auch der Dialog mit den Gemeinschaften, die aus der Reformation des 16. Jahrhunderts hervorgegangen sind, nährt die Hoffnung auf eine baldige gegenseitige Anerkennung als Schwesterkirchen. Nach der Unterzeichnung der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" am 31. Oktober 1999 wächst das Drängen, die Gemeinschaft auch in der gemeinsamen Feier des Abendmahls zu vollziehen. Die "Note über den Ausdruck Schwesterkirchen", die von der Kongregation für die Glaubenslehre am 30. Juni 2000 veröffentlicht wurde, nötigt zu einer nüchternen Überprüfung dieser optimistischen Gestimmtheit an "Ursprung und Entwicklung des Ausdrucks" (Teil I) und am theologischen Selbstverständnis der katholischen Kirche (Teil II). Das Dokument will den Weg der Einheit im Zeichen der Schwesterkirchen nicht blockieren, sondern vor einer Banalisierung bewahren. Das Wort "Schwesterkirchen" darf nicht zur diplomatischen Floskel einer unverbindlichen gegenseitigen Nicht-Einmischung werden, die vom gemeinsamen Zeugnis für die neue Schöpfung in Jesus Christus himmelweit entfernt ist! Haben wir eigentlich die kritischen Rückfragen unserer orthodoxen Schwestern und Brüder hinreichend zur Kenntnis genommen? Seid ihr überhaupt schon Lokalkirchen geworden, denen das ganze Evangelium Jesu Christi am Herzen liegt?, so fragen sie uns – oder verhaltet ihr euch nicht oft wie provinzielle Vereine zur Pflege eures religiösen Individualismus? Verhaltet ihr euch nicht wie Abteilungen einer großen zentralen Behörde – sei es in einer gefügigen Abhängigkeit oder in einem ebenso unreifen Aufbegehren? Der antiprotestantische Zentralismus der nachreformatorischen Zeiten hat sicher tiefe Spuren in der katholischen Mentalität hinterlassen, die durch neue theologische Formulierungen nicht von heute auf morgen verändert werden können. Für uns Katholiken ist es erstaunlich und heilsam, dass gerade die orthodoxen Kirchen – oft mehr als wir – an einem Verständnis des römischen Primats als Primat der Liebe und des Dienstes festhalten, ja den Verlust dieser unverzichtbaren kirchlichen Instanz bedauern und ihre Wiederherstellung erstreben! Sie erinnern uns daran, dass die "katholische" Kirche nicht auf die römisch-katholische Tradition eingeschränkt werden kann, sondern von Anfang an in einer Vielfalt von liturgischen und theologischen Überlieferungen verwirklicht war. Sie sind ein heilsamer Widerspruch gegenüber der Tendenz, die eine Kirche Jesu Christi mit einer partikularen konfessionellen Gestalt zu identifizieren. 3. Der Ausdruck Schwesterkirchen als Anlass zur Gewissenserforschung Die "Note über den Ausdruck Schwesterkirchen" fördert nicht einen Überlegenheitsanspruch der römisch-katholischen Kirche, sondern deren Selbstkritik! Vielleicht kommt das im Text der "Note" zu wenig zum Ausdruck. Haben wir Katholiken wirklich schon gelernt, uns nicht als eine Konfession und auch nicht als eine Schwesterkirche neben Schwesterkirchen zu verstehen, sondern als communio von Schwesterkirchen? Entspricht unsere Praxis schon dieser katholischen, ökumenischen Sicht? Haben wir gelernt, nicht nur in unserer Theologie, sondern auch im gelebten Zeugnis die orthodoxen Kirchen als Schwesterkirchen in unsere communio einzubeziehen und sie in ihren konkreten Sorgen ernst zu nehmen? Haben wir die Mahnung von Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben "Orientale Lumen" beherzigt: "Wehe uns, wenn der Überfluss der einen Seite Anlass zur Demütigung der anderen Seite oder zu fruchtlosem und anstoßerregendem Konkurrenzdenken wäre. Die Gemeinschaften im Westen werden es sich ihrerseits zur Pflicht machen, wo es möglich ist, vor allem den Dienst betreffende Vorhaben mit den Brüdern der Ostkirchen zu teilen oder zur Verwirklichung dessen beizutragen, was diese im Dienst an ihren Völkern unternehmen; und sie werden in Gebieten gemeinsamer Präsenz niemals eine Haltung an den Tag legen, die respektlos gegenüber den mühsamen Anstrengungen erscheinen könnte, für deren Durchführung den Ostkirchen um so höheres Verdienst gebührt, je prekärer ihre zur Verfügung stehenden Mittel sind" (Nr. 23). Sind wir den Ostkirchen bereits "Schwestern" geworden – oder leben wir nicht aus dem Triumph westlicher Überlegenheit? Haben wir wirklich bereits gewürdigt, was uns ihre reiche liturgische und theologische Tradition, ihr geistliches Leben und ihre asketische Praxis lehren können? Ich zögere, es von mir aus zu sagen – aber ich könnte mir vorstellen, dass eine ähnliche "Gewissenserforschung" auch zwischen den verschiedenen orthodoxen Traditionen am Platz ist. Die Mühen in der Vorbereitungen des Großen und Heiligen Panorthodoxen Konzils geben dazu Anlass. 4. Schwesterkirche und Mutterkirche Eine Vorbemerkung: Von der "Mutterkirche" kann in verschiedenem Sinn gesprochen werden. In einem umfassenden geschichtlichen Sinne ist die Kirche von Jerusalem die "Mutter aller Kirchen", denn von hier aus nahm die Verkündigung des Evangeliums ihren Ausgang. In einem engeren geschichtlichen Sinne kann diejenige (Lokal-)Kirche als "Mutterkirche" einer anderen bezeichnet werden, die diese andere Lokalkirche durch ihre Verkündigung eingepflanzt hat oder zu ihr in einem Verhältnis besonderer Verantwortung steht. Die "Note" der Glaubenskongregation spricht von der "Mutterkirche" nicht in diesem historischen, sondern im theologischen Sinne: Sie bezeichnet damit die eine Kirche Jesu Christi, insofern sie allen geschichtlichen Gestalten der Kirche vorausliegt und diese zur Einheit verbindet. Diese Rede von der "Mutterkirche" erinnert daran, dass die eine Kirche Jesu Christi nicht aus der Addition der Lokalkirchen hervorgeht, sondern dass die Vielfalt dieser Lokalkirchen in einer tieferen, in Jesus Christus bereits geschenkten Einheit gründet. Ist also die katholische Kirche die Mutterkirche, die Mater et magistra aller Völker? Die "Note" aus Rom spricht hier weit bescheidener als viele ihrer Kommentatoren: Die Kirche von Rom ist zunächst selbst eine Teilkirche, sie ist Schwesterkirche jeder anderen Teilkirche, z.B. des Bistums Basel. Die Kirche von Rom ist als Sitz des Patriarchen des Abendlands Schwesterkirche der übrigen Patriarchate. In ihrer Berufung zur Repräsentation der Mutterkirche, d.h. der einen Kirche Jesu Christi, bezeugt die Kirche von Rom eine Wirklichkeit, die zugleich das Geheimnis jeder Lokalkirche ausmacht. Dieser Dienst ist auf sakramentale Weise zu vollziehen, d.h. im aufmerksamen Hören darauf, was der Geist den Gemeinden sagt (Offb 3,22), nicht etwa als eine äußere Überfremdung der übrigen Lokalkirchen durch die begrenzten Einsichten einer Lokalkirche. Ohne ein sichtbares, sakramentales Zeichen der Einheit aller Teilkirchen fehlt etwas am Zeugnis der Kirche Jesu Christi. Diese kritische Rückfrage gegenüber der Orthodoxie ist aufrechtzuerhalten. Die Teilkirchen sind "verwundet", solange sie nicht in der vollen communio mit all ihren Schwestern im Herrn leben. Schon 1992 hat die Glaubenskongregation in dem "Schreiben an die Bischöfe der katholischen Kirche über einige Aspekte der Kirche als communio" betont, was Dominus Jesus 2000 wiederholt: Auch die katholische Kirche trägt "eine Wunde", denn in der Situation der Trennung ist es ihr unmöglich, "ihre Universalität in der Geschichte voll zu verwirklichen" (Nr. 17). Die römisch-katholische Kirche und die orthodoxen Kirchen in ihrer Gesamtheit sind nicht "zwei Kirchen" nebeneinander; die katholische communio der Kirchen sowie die orthodoxen Kirchen sind vielmehr gemeinsam als Schwesterkirchen sakramentaler Ausdruck der einen und einzigen Kirche Jesu Christi auf der Suche nach der je glaubwürdigeren Gestalt des sakramentalen Zeichens ihrer Einheit. Für dieses Zeichen gilt weiterhin die Frage, die Papst Johannes Paul II. in seiner Enzyklika Ut unum sint gestellt hat: Wie kann der Bischof von Rom seinen Primat so wahrnehmen, dass die communio mit ihm die Identität der Lokalkirche nicht beeinträchtigt, sondern sie aus ihrer konfessionellen Partikularität befreit und sie in die eine Kirche Jesu Christi in ihrer geschichtlichen Verwirklichung eingliedert? 5. Gemeinsame Bekehrung. Der Beitrag der Theologie Die "Note über den Ausdruck Schwesterkirchen" ruft zu einer gemeinsamen Bekehrung zu dem Herrn und Heiland auf, durch dessen Wunden wir geheilt sind (vgl. 1 Petr 2,24; Jes 53,5). Die gemeinsame Bekehrung zu Jesus Christus und die je größere Liebe zu unseren Schwesterkirchen auf der ganzen Welt ist die innere Zielrichtung der römischen "Note". "Schwesterkirchen" – dies Wort bleibt ein Zeichen ökumenischer Hoffnung! Doch nicht die theologische Präzision allein, sondern erst das glaubwürdigere Zeugnis für die je größere katholische Weite unseres Glaubens erfüllt es mit Leben. Herr, erwecke Deine Kirche – und fange bei mir, bei uns an! Auf diesem Weg kann und sollte die Theologie einen wesentlichen Beitrag leisten. Die historische und die theologische Dimension sind dabei zu berücksichtigen: Die "Note" enthält eine lange und für mich sehr spannende Dokumentation über die Verwendung des Begriffs Schwesterkirchen. Mir ist dabei deutlich geworden,wie kurzatmig unser geschichtliches Bewusstsein auch im kirchlichen Bereich häufig ist. Wenn ich das Breve Pauls VI. an Patriarch Athenagoras lese, wenn ich manche Dokumente der Ökumenischen Bewegung aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts studiere, dann muss ich beschämt sagen, dass wir in vieler Hinsicht heute nicht weiter sind, sondern eher Rückschritte gemacht haben. Wenn wir noch weiter in die Geschichte zurückblicken, entdecken wir ein reiches gemeinsames Erbe, das wir uns gegenseitig erschließen helfen könnte und ohne diese gegenseitige Hilfe vielleicht beide zu verlieren drohen. Vermutlich wäre es eine große Entlastung des heutigen Dialogs, wenn wir einmal in der Geschichte von Ost und West die Frage stellen: Welche Bedingungen waren gemäß der jeweiligen Ekklesiologie im ersten christlichen Jahrtausend gesetzt, damit eine Ortsgemeinde, deraus bestimmten Gründen die Communio verweigert wurde, dennoch als Ortskirche anerkannt wurde? Welche Mängel einer Ortskirche hatten also nicht zur Folge, dass sie die Würde einer Ortskirche bzw. Schwesterkirche verlor? Welche Kriterien werden derzeit innerhalb der Orthodoxie für die Anerkennung als Schwesterkirche angewandt? Das geschichtliche Studium könnte uns helfen, auch die theologische Frage unvoreingenommener zu behandeln: Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit zu einer Lokalkirche im vollen, uneingeschränkten Sinne gesagt werden darf, dass sie die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche verwirklicht und folglich als Schwesterkirche anzuerkennen ist? Vielleicht kämen wir auf diesem Wege zu einer Umkehrung der Fragestellung: Nicht länger: Was muss geschehen, damit wir die Anerkennung als Schwesterkirche vollziehen können, sondern: Was rechtfertigt es eigentlich, dass wir uns die Anerkennung als Schwesterkirche nicht im vollen Sinne gewähren?
Prof. Barbara Hallensleben |