OKI-Logo Die Ostkirchen

 

4.3.2. Die Ukrainische katholische Kirche

Metropolit Isidor von Kiev, der in Moskau residierte, war 1439 auf dem Konzil von Florenz und akzeptierte die Union zwischen Ost und West. Seit 1316 hatte es zwei "Metropoliten von Kiev" gegeben. 1448 machte sich der in Moskau von Konstantinopel unabhängig und nannte sich 1459 "von Moskau". Der andere Metropolit, für die ukrainische und weißruthenische Bevölkerung im polnisch-litauischen Staatsverband hatte wechselnden Sitz in Wilna oder in einem Kloster, seit 1459 wieder in Kiev. Isidor hatte also keinen Erfolg mit der Union in Moskau.

Sie gelang im polnisch-litauischen Staat bis 1480. Als später viele Adelige zum lateinischen Ritus übertraten, welcher mit der polnischen Nationalität identifiziert wurde, und ihre Untertanen ihrem Beispiel folgten, setzte sich in der Kiever Metropohe die Idee einer Union mit Rom zur Bewahrung des byzantinisch-slawischen Ritus und der "ukrainischen" Nationalität durch.

1595 beschlossen neun ukrainische Bischöfe die Union, 1596 unterzeichneten sechs von ihnen die von Rom gewährte Union, hundert Jahre später einige Bischöfe in der Westukraine um Lemberg. Im 18. Jahrhundert konnte sich in Lemberg die Union ungestört entwickeln. Durch die Teilungen Polens bis 1795 kam der größte Teil der Unierten in Weißrussland unter die Herrschaft des Zaren und kehrte langsam wieder zur Orthodoxie zurück. Im österreichischen Teil, in Galizien, blieb die unierte Kirche erhalten; nachdem der größte Teil Galiziens 1944 in den Verband der Sowjetunion kam, gehörten hier die Unierten 1946 bis 1989 durch staatliche Verfügung offtziell zur Orthodoxen Kirche. Gleichzeitig standen sie in Polen unter starkem Latinisierungsdruck seitens der katholischen Bischöfe.

Seit 1989 bezeichnen sich einige Gemeinden des Moskauer Patriarchates in Weißrussland als katholisch, zu manchen kommen Priester aus der Ukrainischen katholischen Kirche.

Liturgie
Sprache ukrainisch und kirchenslawisch
Kalender julianisch
Ostertermin alter Stil
Zahlen
Gläubige ca. 4,7 Millionen,
davon 700.000 in den USA, Canada, Argentinien, Australien
Bischöfe 24
Sitz des Oberhaupts
Lemberg; seit 2004 Kiev